Sorgfältig haben Sie kalkuliert und die Finanzierung für Ihren Immobilientraum ausgesucht. Sie wissen, Sie können diese über viele Jahre hinweg stemmen und ziehen glücklich in das neue Eigenheim ein. Doch haben Sie auch an die Zeit, nach der ersten Immobilienfinanzierung gedacht? Der Darlehensvertrag läuft für gewöhnlich nach fünf, zehn oder 20 Jahren aus. Dann greift die einstige Zinsbindung nicht mehr, sollte der Immobilienkredit bis dahin nicht komplett abbezahlt sein. Was jetzt? Sie brauchen eine Anschlussfinanzierung. Wichtige Tipps und Hinweise zu diesem elementaren Thema erfahren Sie hier.
Der frühe Vogel fängt den Wurm: rechtzeitig planen
Sie haben Ihren Immobilienkredit noch nicht komplett abbezahlt. Allerdings läuft zeitnah die Finanzierung aus. Ihre Bank wird sich nun bei Ihnen melden, um mit Ihnen das weitere Vorgehen zu besprechen. Selbstverständlich können Sie auf diese Kontaktaufnahme des Kreditgebers warten, aber das wäre nicht ratsam. Besser ist es, wenn Sie bereits früher aktiv werden. Circa 12 Monate vor Ablauf des derzeitigen Darlehensvertrags sollten Sie sich Informationen für eine Anschlussfinanzierung einholen. Wie hoch sind die aktuellen Zinsen? Sofern die Bauzinsen auf einem niedrigen Niveau sind, stellt das eine günstige Gelegenheit dar. Sie können so die monatlichen Raten für die Immobilie erheblich senken.
Ein Blick auf die aktuellen Zinsen
Wie sind die Zinssituation aktuell aus? Wohin werden sich die Bauzinsen kurz- und mittelfristig vermutlich bewegen? Ist es möglich, dass sie steigen? Ist letzteres der Fall, dann sollten Sie rechtzeitig vor Ablauf des alten Darlehensvertrags handeln. Nur so können Sie steigende Raten geschickt umgehen. Sollte sich hingegen ein Absinken der Zinsen andeuten, ist es ratsam, ein wenig abzuwarten. Um die Situation bestmöglich einzuschätzen, hilft eine Kontaktaufnahme mit Experten. Wer selbst kundig ist, kann eine intensive Eigenrecherche betreiben.
Die Formen der Anschlussfinanzierung:
- Prolongation
- Umschuldung
- Forward-Darlehen
Es gibt drei gängige Formen der Anschlussfinanzierung. Welche die beste für Sie ist, hängt von den individuellen Umständen ab. Hier ein Überblick:
- Die Prolongation: Hinter diesem Begriff verbirgt sich nichts anderes als die Verlängerung Ihres bisherigen Kreditvertrags bei der jeweiligen Bank. Der Kreditgeber passt die Zinsen dann an die aktuelle Marktsituation an. Sind die Zinsen gestiegen, zahlen Sie künftig mehr. Sind sie gefallen, verringern sich die Raten. Für gewöhnlich ist die Prolongation mit dem geringsten Aufwand verbunden. Eine neue Bonitätsprüfung ist oft nicht notwendig. Zudem kommen keine Kosten auf Sie zu, die durch die Übertragung der Grundschuld auf einen neuen Kreditgeber entstehen würden. Allerdings gibt es auch Nachteile. So können Angebote anderer Finanzierungsgeber trotz des Mehraufwandes preiswerter sein. Es ist daher lohnenswert, vorab andere Angebote zu checken und diese als Verhandlungsbasis für Gespräche mit dem bisherigen Finanzierungsgeber zu nutzen.
- Die Umschuldung: Sie wechseln nach Ablauf des bisherigen Kreditvertrags zu einer neuen Bank. Diese Option kann sich lohnen, sofern Sie dort tatsächlich günstigere Konditionen erhalten. Beachtenswert ist jedoch, dass Sie die Grundschuld auf eine andere Bank transferieren müssen. Das verursacht Notar- und Grundbuchkosten. Sollten bei dem neuen Angebot die Zinsen deutlich niedriger sein, können sich diese Mehrkosten rasch rentieren.
- Das Forward-Darlehen: Hiermit ist gemeint, dass Sie als Kreditnehmer bereits einige Monate vor Ablauf der Zinsbindung einen neuen Darlehensvertrag unterschreiben. Das kann sehr lohnenswert sein, sofern Sie den Zeitpunkt strategisch günstig wählen. Sollten sich steigende Zinsen abzeichnen, ist das Forward-Darlehen oft die richtige Wahl. So schützen Sie sich vor einem teuren Zinsanstieg. Der Nachteil an dieser Option ist jedoch der Zinsaufschlag. Er fällt für gewöhnlich an und sollte bei der Kalkulation berücksichtigt werden.
Sie haben Fragen zur Anschlussfinanzierung Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung? Sie sind sich unsicher, wie sich der Immobilienmarkt entwickeln wird? Ihr Expertenteam kann Ihnen weiterhelfen. Nehmen Sie mit uns ganz unverbindlich Kontakt auf!
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